Fokus
Wir gehen davon aus,
dass Politikprozessen auf regionaler bzw. Länderebene
eine zentrale Bedeutung zukommt. Sie rücken sie ins Zentrum
des wissenschaftlichen Interesses. Der Fokus liegt daher auf den
verschiedenen Formen regionaler Vernetzung. Damit sind die Kanäle
und Strukturen gemeint, über die sich die Akteursbeziehungen
gestalten. Vernetzung dient der Interessenvermittlung, und in der
erfolgreichen Vermittlung von Interessen liegt das Gestaltungspotential
für NRW in Europa. FINE analysiert die Formen und Möglichkeiten
regionaler Interessenvermittlung.
Mit der Suche nach Formen bzw. Mustern regionaler Vernetzung begeben
wir uns dabei auf Neuland. Gerade für NRW wurde es bisher versäumt,
die relevanten Akteure und deren Interessen zu identifizieren, ihre
Vernetzung zu systematisieren und zu analysieren. Ein erster Schritt
ist eine umfassende Bestandsaufnahme. Wir gehen davon aus, dass
es noch Lücken in der Vernetzung NRWs gibt. Vieles liegt noch
brach, ähnlich wie große Teile des weitverzweigten Schienensystems
im Ruhrgebiet. So wird Potential vergeudet. Aus diesem Grund ist
die Forschungsarbeit von FINE explorativ angelegt. Es geht zunächst
um die Identifizierung und Systematisierung der "europarelevanten"
Akteure in Nordrhein-Westfalen und deren Vernetzung.
Während in der ersten Forschungsperspektive die Strukturdimension
zum Vorschein kommt, geht es im weiteren um die inhaltliche Dimension
der Vernetzung. Ausgehend von der Annahme, dass Kooperation
und Vernetzung hochgradig interessengeleitet sind, lassen sich weitere
Forschungsfragen formulieren, so nach den Interessen und Strategien
der beteiligten Akteure und nach der Ausrichtung der Vernetzung
in den Mehrebenenstrukturen. Die Interessenhomogenität ist
ein entscheidender Faktor für die Stabilität der Vernetzung,
aber nur ein Parameter von vielen. Wovon das Entstehen und der Bestand
regionaler Vernetzungen in NRW abhängt, und in welchen Dimensionen
sie zu finden sind, bleibt zur Zeit eine offene Forschungsfrage.
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